Zufriedenheit
Wenn eine Gesellschaft über Jahrzehnte immer einer besseren und schnelleren Version von allem Dargebotenen hinterherjagt, so passiert es rasant, dass man vor lauter Wettbewerb die eigene Zufriedenheit aus den Augen verliert. Wird dieser Tage tatsächlich die Zufriedenheit einem Wettbewerb gleichgestellt? Gehört das Roboten zur Tagesordnung, weil wir so konsumgesteuert sind und alles, was wir als erstrebenswert empfinden, entweder einen großen Namen tragen, teuer sein, größer als die neueste Errungenschaft des Nachbarn sein muss oder es grundsätzlich darum geht, andere in ihrer Zufriedenheit zu übertrumpfen?
Geht es nicht vielmehr darum, mit den gegebenen Verhältnissen konform zu sein und sich die eigenen Präferenzen so zu gestalten, dass man in sich ruht? Wie kann man zur Ruhe kommen mit dem Gefühl eines ständigen Wettbewerbs?
Sind mühsam eingerichtete 60 qm weniger wert als vor Prestige brüllende 200 qm ?
Wie schaffen wir es, uns so dermaßen hartnäckig an Dinge zu klammern, die oft überflüssiger nicht sein können?
Wann hielt diese Folter Einzug? Hat es vielleicht damit zu tun, dass wir immer weniger gezwungen sind zu denken? Und werden wir so dermaßen manipuliert durch vollkommen falsche Suggestionen, um nur für den Mehrwert großer Konzerne zu arbeiten?
Wie fühlt sich Zufriedenheit in Ländern dieser Erde an, die nicht täglich diesem industriellen Smog ausgeliefert sind?
Wo man, statt sich voneinander zu entfernen, darauf angewiesen ist, Hilfe von Mitmenschen zu bekommen? Wo man Hilfe noch wertschätzt und keine Gegenleistung erwartet? Stattdessen mit all den Menschen fröhlich feiert, nachdem man gemeinsam etwas erreicht hat?
Ist es nicht sinniger, eine individuelle Zufriedenheit anzustreben als eine fremdbestimmte?
Ist die bewusste Entscheidung, vergleichsarm und wettbewerbsbefreit zu leben, der Schlüssel zur eigenen Zufriedenheit?
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